Das Kochen koreanischer Gerichte ist im Grunde nicht schwer, solange man weiß, wie es zu Kochen ist. Koreanische Gerichte haben im Namen daher auch oftmals spezielle Ausdrücke, die die Zubereitungsart des Gerichtes widerspiegeln. Ein Beispiel: Oi-Muchim ist ein bekannter koreanischer Salat. Hierbei zeigt das zweite Wort „Muchim“ die Zubereitungsart an, was in diesem Fall gewürzter und vermischter Salat bedeutet. „Oi“ ist das koreanische Wort für Gurke. Im Grunde genommen gibt es das im deutschen Küchengebrauch auch, wie z.b. Hühner-Suppe, Erbsen-Eintopf, Gebratene Zwiebeln usw. Man muss eben nur die Begriffe kennen. Daher zähle ich dir die gängigsten Zubereitungsarten in diesem Beitrag auf. Dennoch beachte, dass es auch viele Gerichte gibt, die keine der folgenden Bezeichnungen im herkömmlichen Namen tragen. Wenn du tiefer in die koreanische Küche einsteigst, wirst du viele solcher Gerichte auch kennen lernen, u.a. Janchi-Guksu , Bossam , Jjajang-Myeon , Mandu usw.
– Bokkeum
Bokkeum heißt übersetzt braten. Also handelt es sich um die Gerichte, die -Bokkeum im Namen tragen, um Gerichte, die in der Pfanne angebraten werden. Oftmals werden Fleisch, Gemüse und Meeresfrüchte mit einer Sauce zusammen angebraten und entwickeln dadurch ein saftiges und rauchiges Aroma. Ich habe auch bereits mehrere koreanische Gerichte mit dieser Bezeichnung auf meinem Blog. Schaue sie dir mal direkt an.
– Jjim
Jjim (찜) ist eine koreanische Zubereitungsart, bei der das Gericht normalerweise gedämpft wird. Dies hat sich mit der Zeit jedoch eher zum Köcheln verändert, weswegen die meisten -Jjim Gerichte gekocht werden bzw. auch sehr gerne in Druckkochtöpfen zubereitet werden. Bekannte -Jjim Gerichte sind u.a. Gyeran Jjim (gedünstetes fluffiges Ei aus dem Dolsot), Galbi Jjim und Jjimdak.
– Jorim
Jorim (조림) bedeutet zu deutsch nichts anderes als „Schmoren“. In der koreanischen Küche wird gerne Fleisch und Fisch in einer würzigen Sauce, meistens auf Basis von Sojasauce geschmort. -Jorim Gerichte schmecken sehr gut mit Reis und frischem und kaltem Kohl-Kimchi. Wenn du häufig -Jorim Gerichte kochst, benötigst du also etwas mehr Sojasauce als gewöhnlich. Ich habe auch bereits mehrere koreanische Gerichte mit dieser Bezeichnung auf dem Blog. Schaue sie dir mal direkt an.
– Jangajji
Jangajji (장아찌) ist eine Zubereitungsart hauptsächlich für koreanische Beilagen (Banchan). Die Bezeichnung bedeutet nichts anderes als „Eingelegt“. -Jangajji Gerichte basieren meistens auf 3 bis 4 Grundzutaten (Sojasauce, Zucker, Reisessig und Wasser) in die anschließend Gemüsesorten eingelegt werden. Gerne wird für verschiedene Nuancen im Geschmack etwas Chili, Ingwer, Pfeffer oder andere Gewürze hinzugegeben. Das grandiose an -Jangajji Beilagen ist die lange Haltbarkeit im Kühlschrank. Wenn du sie einmal zubereitet hast, sind die Beilagen in separaten Boxen ca. 6 bis 12 Monate haltbar, wenn nicht noch länger.
– Namul
– Muchim
Muchim (무침) ist eine weitere Zubereitungsart die vor allem für Beilagen angewendet wird. Hierbei wird ein Gemüse mit Gewürzen vermischt. Das ist wirklich alles, weshalb viele Salate „Muchim“ im Namen tragen. -Muchim Beilagen werden meistens als Rohkost verzerrt, soweit es möglich ist. Sehr bekannte -Muchim Beilagen sind u.a. Kongnamul-Muchi m (Sojabohnen Sprossen Salat) oder auch Oi-Muchim (Gurkensalat). Normalerweise wird ein Muchim Gericht sogar mit der Hand vermengt und das Geräusch was dabei entsteht klingt so ähnlich wie „Muchim“. In Korea gibt es dafür einen Ausdruck der „Muchim-Muchim“ heißt 🙂
– Jeot
– Guk
Guk (국) ist der koreanische Oberbegriff für Suppen-Gerichte die wenig feste Zutaten beinhaltet und relativ mild und sanft im Geschmack ist. Guk ist sozusagen das Einfachste vom Einfachen. Ich vergleiche die -Guk-Kategorie oftmals mit einer deutschen Hühnersuppe, die ja bekanntlich sehr mild und leicht ist. Ein klassischer Erbseneintopf ist dann beispielsweise der -Jjigae-Kategorie einzuordnen. Die Guk-Kategorie unterteilt sich noch in unterschiedliche Varianten und lauten wie folgt:
- „Saubere Suppe“ – Malgeun Guk 맑은국
- Fleisch Suppe – Gom Guk 곰국 = Brühe aus Fleisch, wird vorzugsweise auch für die -Tang Sparte genutzt (siehe unten)
- Sojabohnen-Reis Suppe – Tojang Guk 토장국 = Suppenbasis aus etwas Doenjang und Reiswaschwasser
- Kalte Suppe – Naeng Guk 냉국 = Wie es der Name sagt, kalte Brühe mit erfrischenden Zutaten nach Wahl
Folgende Rezepte kannst du direkt mal ausprobieren, wenn es an die einfache -Guk rangehen soll:
– Jjigae
Jjigae (찌개) ist eine der gängigsten Zubereitungsarten für Suppen bzw. Eintöpfe in der koreanischen Küche. Eine -Jjigae ist eine dickere Suppe / Eintopf, die einen recht kräftigen Geschmack mit sich bringt. Anders als bei der milden -Guk ist die -Jjigae auch mit vielen Zutaten bestückt. Als Beispiel nehmen wir gerne mal die Sojabohnensuppe. Es gibt die Doenjang-Guk und die Doenjang-Jjigae, wobei erstere exemplarisch gesagt 1 EL Sojabohnenpaste auf 200 ml Brühe beinhaltet und zweitere 2-3 EL Doenjang Paste beinhaltet. Zudem kommt in die Doenjang-Jjigae viele weitere Zutaten, die das ganze dickflüssiger macht. Ich persönlich bevorzuge kräftige Suppen/Eintöpfe.
– Tang
– Jeongol
Jeongol (전골) ist der Oberbegriff für koreanisches Fondue auf Suppenbasis. Es ist schwer ein gleichwertiges deutsches Beispiel zu finden, aber im Grundlegenden wird in einem großen Topf (vorzugsweise auch direkt am Tisch, wie eben Fondue) in einer Brühe (Fleischbrühe, Gemüsebrühe, Fischbrühe) verschiedene und alle möglichen Zutaten drin gekocht und direkt verspeist. Je nachdem welche Zutaten überwiegen, erhält der Jeongol seinen genauen Namen. Ob mit Bulgogi (=Bulgogi-Jeongol), Meeresfrüchte (=Haemul-Jeongol) oder Gemüse (Yachae-Jeongol), hier kann jeder seine Lieblingszusammenstellung finden. Zu dem normalen Jeongol werden dazu noch leckere Dip-Saucen gereicht, die die gekochten Zutaten optimal ergänzen. Als kochbare Zutaten eignen sich Tofustücke, Glasnudeln, alle Sorten vom frischen Gemüse, frische Pilze, dünnes Fleisch, Meeresfrüchte und Fisch. Interessant wird es anschließend welche Brühe die Basis für deinen Jeongol bietet. Ich finde ja immer eine scharfe Fleischbrühe als sehr schmackhaft. In der Ost-Asiatischen Küche gibt es verschiedene Fondue-Arten, wie der chinesische Feuertopf (Hot-Pot), der japanische Nabe oder Shabu Shabu und der koreanische Jeongol.
– Juk
– Bibim
Bibim (비빔) heißt übersetzt nichts anderes als „Mixen“. Bei dieser Zubereitungsart wird also irgendetwas mit Sauce und anderen Zutaten vermixt. Bekannte Bibim-Gerichte sind natürlich das weltbekannte Bibimbap und mein All-Time-Favorite die Bibim-Guksu (kalte Nudeln mit Saucen). Anbei findest du mehrere Rezepte, die Du direkt mal ausprobieren solltest!
– Twigim
Twigim (튀김) sind frittierte Beilagen und werden gerne zu Tteokbokki oder auch Curry gereicht, da sich die leckere Sauce dieser beiden optimal mit frittierten Dingen ergänzt. Als Mantel wird gerne normales Bbang-garu aka Panko oder auch einen Teig aus Reismehl, Maisstärke und Weizenmehl. Die folgenden Rezepte haben zwar nicht das Twigim im Namen, gehören aber auch zur Frittier-Zubereitungsart.
– Jeon
Jeon (전) ist der Oberbegriff für koreanische kleine Pfannkuchen, die gerne als Beilage gereicht werden. Anders als die in Deutschland bekannten großen Pfannkuchen ist die koreanische Variante viel variationsreicher und ausgefallener. Im Grunde kannst du fast jedes Produkt mit Pfannkuchenteig ummanteln und anbraten. Fertig ist dein Jeon. Mehr über die Welt koreanischer Pfannkuchen erfährst du hier.
– Kimchi
Kimchi darf in dieser Auflistung natürlich auch nicht fehlen. Kimchi ist Südkoreas wohl bekannteste Zubereitungsart für Außenstehende. Kimchi ist nichts anderes als scharf eingelegtes und fermentiertes Gemüse. Achte darauf, dass du Kimchi als Oberbegriff wahrnimmst, denn in Korea kann man aus nahezu jedem Gemüse Kimchi zubereiten. In den westlichen Regionen wird unter Kimchi oftmals nur Chinakohl-Kimchi verstanden, was im Grunde eben nicht ganz korrekt ist. Ich habe auf meinem Blog schon sehr viele Beiträge und Rezepte zu Kimchi verfasst, schaue dir doch gerne unsere meist nachgefragten Beiträge und Rezepte an 🙂